Wiederaufnahme des Bergbaus im Hüttenröder Bergrevier

Technisierung der Grube

Heute wollen wir vor dem aktuellen Bericht zunächst an einige historische Fakten erinnern. 1934 wurde im Hüttenröder Revier der seit 1925 eingestellte Bergbau wieder aufgenommen. Im Rahmen des Vierjahresplanes gingen mit großzügiger staatlicher Förderung viele Bergwerke im Deutschen Reich wieder in Förderung. Die Eisenerzgrube „Holzberg“ wurde von der Bergbau AG Lothringen zunächst an ein Konsortium der Firmen Krupp/Hoesch verpachtet; später an die Pächter verkauft. Firmenchef Krupp kam persönlich nach Hüttenrode und besichtigte seine Neuerwerbung im September des Jahres. Der alte Grubensteiger Wisse hat ihn dabei geführt. Ein Spalier von Bergleuten in Uniformen und mit historischen Geleuchten empfing ihn am Betriebseingang, etwa beim heutigen Turbinenweg. Eine dieser Lampen wurde übrigens auf einem Hüttenröder Dachboden wieder aufgefunden. Im Rahmen der Wiederinbetriebnahme wurde die Grube der Kruppschen Bergverwaltung in Weilburg unterstellt. Die Sieg-Lahn Bergbaugesellschaft (kurz Sielaberg) vertreten durch Bergassessor Ziervogel verwaltete nun alle Harzer „Krupp“ Bergwerke. Dazu zählten dann auch die Eisenerzgruben in Echte sowie „Friedericke“ in Bad Harzburg. Damals erfolgte auch die Umbennung in den bis heute gebräuchlichen Namen „Braunesumpf“. Da die Grube nicht mechanisiert war, mussten die meisten bergmännischen Arbeiten noch von Hand ausgeführt werden. Es war unabdingbar, eine große Belegschaft aufzubauen. Da in Hüttenrode und Umgebung nur noch wenige echte Bergleute vorhanden waren, mussten in aufwändigen Werbeaktionen Bergleute überall in Deutschland für den hiesigen Bergbau angeworben werden. Heute noch künden einige Familiennamen vom Zuzug aus anderen deutschen Regionen. Im Bereich der Kleingartenanlage hinter unserem Kindergarten sollte eine Siedlung mit dem Namen „Nordharz“ entstehen. Gegen den Standort wurden Sicherheitsbedenken geltend gemacht, so das die Siedlung letztendlich in der Oesigbreite errichtet wurde. Die Siedler kamen überwiegend aus dem Rheinland, dem Sudetenland und der Ostmark.

(wird fortgesetzt)

Es tut sich was am Wetterschacht

Auf dem Wetterschacht konzentrieren sich die Arbeiten des Bergvereins weiterhin auf die Werterhaltung der Gebäude. Aber auch der weitere Aufbau der Grubenbahn ist uns wichtig. Eine alte Weiche aus dem übernommenen Gerätefundus der „Einheit“ wurde hergerichtet, fehlende Teile durch Eigenbau komplettiert und verlegt. Anschließend wurde die Gleistrasse weiter in Richtung Lückenschluss vorangetrieben und am 14. April an das bestehende Gleis angeschlossen. Wie üblich, wenn der letzte, goldene, Schienennagel eingeschlagen wurde, gab es eine kleine Feier mit der obligatorischen Stärkung, denn die harte Tätigkeit manuellen Gleisbaus macht hungrig und durstig.

Wie bereits angekündigt, wird am Himmelfahrtstag erstmalig die Grubenbahn fahren. Männer, Frauen und Kinder sind ab 10.Uhr herzlich eingeladen, selbst einmal in einer Original Bergwerksbahn mitzufahren. Sie werden einen überwältigenden Eindruck von den spartanischen Sitzverhältnissen sowie den quitschenden und rumpelnden Laufeigenschaften gewinnen. Ein Erlebnis der besonderen Art, das sich niemand entgehen lassen sollte.